FG 08 Mutterstadt : TSV Degenia Bad Kreuznach 2:0
Vorletztes Heimspiel der C1 gegen Bad Kreuznach. Der Tabellenletzte ist zu Besuch bei den Nullachtern. Beim Hinspiel setzte es in einem tragischen Duell eine 7:2 Niederlage gegen einen formell unterlegenen Gegner. In der Rückrunde hat das Team aus Bad Kreuznach noch keinen einzigen Punkt gewonnen und steht als Absteiger bereits fest. In Sachen Gegentreffer kassierten die Kreuznacher sogar noch mehr Treffer als Mutterstadt. Ein Aufbaugegner für die Nullachter sollte man meinen. Aber kann Mutterstadt heute tatsächlich Punkten? Das letzte Spiel in Idar-Oberstein (wir berichteten) war extrem harte Kost, selbst für eingefleischte Fans. Zu unbeständig war zuletzt unsere Form, zu ineffizient die Chancenverwertung, zu fragil die Moral. Schrauben wir die Erwartungen daher nicht zu hoch.
Mildes Wetter und 50 Zuschauer sind die Rahmenbedingungen. Anpfiff war um 13 Uhr.
Erste Halbzeit: Viel Aufwand, kein Ertrag
Mutterstadt beginnt mit der gewohnten Viererkette – doch bereits nach einer Minute der erste Rückschlag: Pius bleibt nach einem harten Zweikampf am Boden liegen und muss verletzt vom Feld getragen werden. Für ihn kommt Giulio in die Partie. Ein früher Wechsel, der die Mannschaft sichtbar kurz aus dem Tritt bringt.
Die Gäste aus Bad Kreuznach treten engagierter auf als es ihr Tabellenstand vermuten lässt und kommen nach vier Minuten zu einer ersten Ecke – ungefährlich, aber ein erstes Warnsignal. Danach übernimmt Mutterstadt zunehmend das Kommando. In der 5. Minute kombiniert sich das Team sehenswert über Marco, Deniz und Lennard durch, doch die Gäste können zur Ecke klären. Diese bleibt folgenlos.
Mutterstadt agiert nun mit mehr Druck, zwingt Bad Kreuznach tief in deren eigene Hälfte. Dennoch: Nach einem haarsträubenden Fehlpass in der Innenverteidigung beinahe der Rückstand – nur durch das Unvermögen der Gäste bleibt es beim 0:0. Diese Szene wirkt wie ein Weckruf. Mutterstadt kommt zu mehreren guten Chancen: Ein Fernschuss von Leo zwingt den Torwart zur Parade (16.), danach herrscht Chaos im Strafraum, aber kein Tor.
Die Nullachter wirken bemüht, aber nervös. Das Passspiel bleibt zu ungenau, die Abschlüsse zu harmlos. Chancen durch Tim, Qays und Lennard bleiben ungenutzt. In der 23. Minute hat Mutterstadt eine Ecke nach der anderen – mindestens drei klare Einschussmöglichkeiten bleiben liegen. Es ist ein Spiel auf ein Tor, aber ohne Treffer. Kurz vor der Pause dürfen dann noch einmal die Gäste ran: Ein Freistoß aus gefährlicher Position geht in die Mauer, der direkte Konter wird von der Kreuznacher Defensive im letzten Moment gestoppt.
Mit einem frustrierenden 0:0 geht es in die Pause. Die Zuschauer sind gleichermaßen enttäuscht wie ratlos – Mutterstadt hätte zur Halbzeit deutlich führen müssen.
Zweite Halbzeit: Erlösung in der Schlussphase
Die zweite Hälfte beginnt mit denselben Unsicherheiten wie der erste Durchgang geendet hatte. Mutterstadt tut sich weiter schwer im Spielaufbau, auch weil Bad Kreuznach nun etwas mutiger auftritt und zwei Ecken in kurzer Folge erzwingt. Torgefahr entsteht dabei allerdings keine.
Mutterstadt startet immer wieder sehenswerte Angriffe, doch der letzte Pass oder Abschluss ist zu ungenau. Ein Freistoß aus rund 20 Metern wird in der 44. Minute sinnbildlich für das Spiel: weit neben das Tor. Die Zuschauer beginnen zu murren, auf dem Platz wird der Frust greifbar. Auch in Minute 45 und 46 liegen hochkarätige Chancen auf dem Fuß von Qays und Lennard – doch wieder kein Tor.
In der 50. Minute fast der Schock: Nach einer Ecke kommt Bad Kreuznach per Kopf gefährlich zum Abschluss – der Ball rauscht knapp über die Latte. Im Gegenzug wieder Qays – doch sein Schuss ist zu schwach. Mutterstadt wirkt trotz Chancenwucher immer unsicherer.
In der 55. Minute ein erneuter Freistoß für die Gäste – der Ball landet im Netz, aber der Schiedsrichter pfeift zurecht Foulspiel an Torwart Ben. Durchatmen!
Dann endlich – die Erlösung: In der 62. Minute bekommt Mutterstadt einen Freistoß kurz vor der Strafraumgrenze zugesprochen. Tim legt sich den Ball zurecht – und zirkelt ihn um die Mauer ins linke obere Eck. Traumtor! 1:0 für Mutterstadt, der Knoten ist geplatzt. Geht doch!
Nur zwei Minuten später der schönste Angriff des Spiels: Leo tankt sich durchs Mittelfeld, schickt Lennard über rechts auf die Reise. Dieser bleibt cool, verlädt den Torwart und schiebt zum 2:0 ins lange Eck ein. Doppelschlag – die Entscheidung!
In der Schlussphase kommt Qays noch einmal zu einer Großchance, prallt jedoch mit dem herausstürzenden Keeper zusammen, der länger behandelt werden muss. Noch währenddessen pfeift der Schiedsrichter ab.
Fazit: Ein hart erkämpfter, aber verdienter Heimsieg. Es war kein fußballerischer Leckerbissen – aber ein umso wichtigerer Sieg für Mutterstadt im Kampf gegen den Abstieg. Die Mannschaft belohnte sich spät für eine kämpferische Leistung und zeigte Moral, trotz zahlreicher Rückschläge im Spielverlauf. Nur die Nullachter.
Nun gilt es, den Schwung mitzunehmen und kommende Woche erneut zu punkten. Am 24.05. geht es zum TSG Kaiserlautern – Anpfiff 14:30 Uhr.
Text und Bilder: D.Braun
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