C1 FG 08 Mutterstadt – SC 1907 Idar-Oberstein 2:4
Nur drei Tage nach dem kraftraubenden Pokalspiel gegen Frankenthal kehrte für die FG 08 Mutterstadt der Liga-Alltag zurück. Im heimischen Sportpark stand die Mannschaft der Herausforderung gegenüber, gegen die auswärtsstarke Elf des SC 1907 Idar-Oberstein wichtige Punkte zu holen, um die Abstiegszone zu verlassen. Die Schmuckstädter aus dem Hunsrück-Nahe-Kreis stiegen letzte Saison aus der Landesliga Nahe in die Verbandsliga auf.
Erste Halbzeit: Ein schwerer Start für Mutterstadt. Stammtorhüter Ben pausiert verletzungsbedingt erneut, für ihn steht Ersatztorwart Amar zwischen den Pfosten.
Idar-Oberstein begann das Spiel sehr offensiv und setzte Mutterstadt früh unter Druck. Die Gäste, die ihre 12 Punkte bisher überwiegend auswärts holten, spielten ihr typisches, hohes Pressing, das die Defensive der FG08 immer wieder in Bedrängnis brachte. Die Mutterstadter Mannschaft bemühte sich um einen kontrollierten Spielaufbau, doch Idar-Oberstein agierte schnell und konsequent, besonders über die Flügel, wo Mutterstadts linke Seite gegen den agilen Außenstürmer der Gäste sichtlich Schwierigkeiten hatte.
In der 5. Minute steht es noch 0:0, doch Idar-Oberstein deutete an, dass sie das Spiel kontrollierten. In der 8. Minute kam Mutterstadt dann zu einer vielversprechenden Chance: Nach einem Fehler in der Abwehr von Idar-Oberstein stand Lennard frei vorm Tor, scheiterte jedoch am herauseilenden Torhüter der Gäste. Diese Gelegenheit hätte Mutterstadt mehr Sicherheit geben können, doch stattdessen folgte kurz darauf eine kritische Szene auf der anderen Seite. Gabriel sah nach einer Notbremse auf der Strafraumgrenze die gelbe Karte, über die man sich nicht einmal beklagen darf. Der Freistoß brachte allerdings den Gästen nichts ein. Mutterstadt sollte spätestens jetzt gewarnt sein, wie gefährlich die Gäste nach unnötigen Ballverlusten sein können.
Die erste größere Ernüchterung folgte dann in der 12. Minute, als der Idar-Obersteiner Torwart einen Abschlag spielte, der von der Mutterstadter Abwehr schlecht geklärt wurde. Der Ball sprang auf und über mehrere Verteidiger hinweg. Ein Angreifer von Idar-Oberstein nutzte die Situation aus und traf aus kurzer Distanz zum 0:1. Die Unsicherheit in der Innenverteidigung Mutterstadts machte sich nun bemerkbar. Kurz darauf musste Kapitän Leo verletzt das Spielfeld verlassen und wurde von Luca ersetzt, während Tim die Kapitänsbinde übernahm.
Idar-Oberstein setzte weiter auf Kontrolle und Angriffsdruck, was in der 23. Minute durch einen weiteren Fehler des Mutterstadter Torwarts mit dem 0:2 belohnt wurde. Zu seiner Ehrenrettung muss angemerkt werden, dass eine schläfrige Abwehraktion vorausgegangen war, die ihn derart in Verlegenheit bringen könnte. Mutterstadt fand kaum Mittel, die resoluten Gäste in Schach zu halten.
Das 0:3 folgte in der 28. Minute: Wiederum setzten die Gäste entschlossen nach und Mutterstadts Abwehr ließ die nötige Gegenwehr vermissen. Mit 66 % Ballbesitz dominierte Idar-Oberstein das Geschehen, während Mutterstadt kaum zu strukturierten Angriffen kam. Stattdessen verfiel man in Einzelaktionen und ziellosen Dribblings, die schnell abgefangen oder unterbunden wurden. Der Frust bei den Gastgebern nahm spürbar zu, und erste Frustfouls zeigten sich.
So ging es mit einem ernüchternden 0:3 in die Halbzeit.
Zweite Halbzeit: Die zweite Hälfte begann für Mutterstadt ebenso schleppend, wie die erste aufgehört hatte. Mit gesenkten Köpfen, einer defensiven Körperhaltung und leiser Kommunikation auf dem Platz wirkten die Gastgeber verunsichert. Die Gäste-Bank hingegen zeigte unüberhörbares Coaching. Das lautstarke „Aktiv bleiben!!“ des Trainers aus Idar-Oberstein, soll Berichten zufolge sogar bis in das benachbarte Dannstadt zu hören gewesen sein. Eine Gruppe älterer Spaziergänger wurde Angabe gemäß dazu motiviert bis nach Böhl zu marschieren.
Idar-Oberstein setzte seinen dominanten Auftritt fort und erzielte in der 39. Minute das 0:4 durch einen Elfmeter, nachdem Erion den Stürmer der Gäste ungeschickt gefoult hatte. Mutterstadt war erneut geschlagen, zeigte jedoch nach diesem Gegentreffer erstmals Ansätze einer Reaktion. In der 43. Minute verkürzte Qays nach einer Vorlage von Lennard auf 1:4 – ein Treffer, der Hoffnung aufkeimen ließ und Mutterstadt kurzzeitig Mut gab.
Tatsächlich gelang Mutterstadt in der 54. Minute ein weiterer Anschlusstreffer: Nach einem Freistoß von Tim, den die Idar-Obersteiner Abwehr nur unzureichend klären konnte, setzte Qays zu einem Kopfball an und versenkte den Ball mit einem Aufsetzer unter der Latte. Damit stand es 2:4. Der Schiedsrichter wird allerdings später Eigentor in den Spielbericht schreiben.
Doch obwohl das Ergebnis-Korrektur in diesem Moment etwas schmeichelhaft wirkte, blieb Idar-Oberstein die klar stärkere Mannschaft und zeigte Mutterstadt immer wieder die eigenen Grenzen auf. In den letzten Minuten ließen die Gäste sogar weitere Torchancen leichtfertig liegen, was Mutterstadt immerhin einen höheren Rückstand ersparte.
Die FG 08 Mutterstadt musste sich am Ende gegen einen stark auftretenden SC 1907 Idar-Oberstein deutlich mit 2:4 geschlagen geben. Trotz zweier Treffer in der zweiten Halbzeit, die das Ergebnis etwas freundlicher erscheinen ließen, offenbarte das Spiel erhebliche Schwächen in der Abwehr und in der Mentalität. Idar-Oberstein zeigte klar die Unterschiede in Spielstärke und Willenskraft, während Mutterstadt insbesondere in den Zweikämpfen zu wenig Einsatz zeigte und mit dem Ball wenig Ideen fand. Mutterstadt braucht im Abstiegskampf dringend eine Veränderung in der Einstellung und Spielweise. Um die Trendwende einzuleiten und die Abstiegszone zu verlassen, ist in den kommenden Spielen eine deutliche Steigerung nötig, sowohl in der Defensivarbeit als auch in der Entschlossenheit.
In den Schlussminute kam es noch zu einem unschönen Zwischenfall, als Lum wegen einer verbalen Entgleisung die rote Karte sah. Dann pfiff der Schiedsrichter die Partie ab.
Endstand: FG 08 Mutterstadt 2:4 SC 1907 Idar-Oberstein
Nächstes Spiel: Samstag, 16.11.2024, 15:00 Uhr Auswärts gegen TSV Degenia Bad Kreuznach
Text: Braun
Bilder: Krönung
Präsentiert von der FEBESOL GmbH