Der große Kader als das große Plus

Aus der Rheinpfalz vom 17.09.2022 von Thomas Leimert

Spiel des Tages: FG Mutterstadt will Bezirksliga-Tabellenführung gegen ESV Ludwigshafen verteidigen

MUTTERSTADT. So mancher Fußballfreund reibt sich beim Blick auf die Bezirksliga-Tabelle verwundert die Augen. Die FG 08 Mutterstadt ist allein noch ungeschlagen und Spitzenreiter. Diese Position gilt es am Sonntag, 14.30 Uhr, im Heimspiel gegen den ESV Ludwigshafen zu verteidigen.

„Das klingt alles sehr gut, man muss aber auch sehen, dass wir vor dem 4:1-Erfolg in Queichhambach viermal sieglos waren“, spielt Trainer Marco Malizia, der mit Kevin Selzer ein Trainerduo bildet, auf die Unentschieden-Serie an. Am vergangenen Sonntag habe die FG in der ersten Halbzeit ihre stärkste Leistung gebracht, weil sie die Vorgaben prima umgesetzt habe und als Team aufgetreten sei. Dazu sei die Chancenverwertung gut gewesen. Super drauf sei derzeit Stürmer David Schinnerer. „Ihn zeichnen Wucht, Tempo, Mentalität, Wille und einen guten Abschluss aus“, lobt Trainer Malizia den im Zentrum wie auf dem Flügel einsetzbaren Schinnerer.

Ein großes Plus der Mutterstadter ist der große Kader. Ausfälle wie etwa die von Selzer, Christian Schott oder des nach monatelanger Verletzungspause zurückgekehrten Christian Pereira steckt die FG mühelos weg. „Der Konkurrenzkampf ist riesig, im Training sind oft mehr als 20 Spieler. Das wirkt sich leistungsfördernd aus“, freut sich der Coach. Allerdings sei Fingerspitzengefühl nötig, um Entscheidungen zu moderieren und alle bei Laune zu halten. Klar ist schon jetzt, dass es gegen den ESV zu Veränderungen in der Startelf kommt.

Er sei mit dem Saisonstart zufrieden, sagt Daniel Wehrle, der Coach des ESV Ludwigshafen. Nach einer kleinen Pause revidiert er den Satz ein bisschen: „Zufrieden ist relativ. Gegen Lustadt und am Sonntag beim 4:5 gegen Edigheim haben wir Punkte liegenlassen.“ Gegen den Neuling gab es in einem wilden Spiel einen offenen Schlagabtausch, jeder wollte die drei Zähler. Mit einem Remis zu begnügen, hat keinen gereizt. Die „Eisenbahner“ sind längst kein grüner Aufsteiger mehr, sie sind bereits in der fünften Saison in Folge in der Liga. „Trotzdem geht der erste Blick immer nach hinten. Wir wollen so rasch wie möglich die Abstiegszone verlassen, um den Druck zu vermindern“, fordert der Trainer.

Die Blau-Schwarzen haben ihren Kader nicht nur verbreitert, sondern ihm auch Qualität zugeführt. Hasan Yüceer und Marco John etwa sorgen für mehr Torgefahr. Allerdings fallen frühere Leistungsträger weg. Rados Ristic laboriert an einem Kreuzbandanriss, Ex-Kapitän Christian Roßbach muss aus beruflichen Gründen passen. Ein weiterer Zugang: Der ESV hat jetzt einen Physiotherapeuten, der bei Spiel und Training dabei ist. thl