Frühjahrsputz!!! Aktualisiert!!!

Am Samstag den 19.03.2022 war es wieder einmal soweit, es stand an der „Frühjahrsputz“ der Landschaft in und um Mutterstadt . Bei angenehmen Frühlingstemperaturen und unter Einhaltung der aktuellen Hygieneregeln, trafen sich über 70 freiwillige Helfer um 9:00 Uhr, dieses mal am Parkplatz Hartmannstraße, in Mutterstadt. Dort wurden die Freiwilligen in Gruppen eingeteilt und mit der notwendigen Ausrüstung ausgestattet. Auch die FG 08 Mutterstadt e.V. war zahlreich erschienen. Die seit Jahren schon immer dabei sind, ist der Ältestenrat der Nullachter und Mitglieder des Vorstands ,u.a. waren dabei; Wolfgang Bünten, Karl Magnie, Erich Bongartz, Günter Ottinger, Jürgen Lempke und Torsten Ottinger. Bürgermeister Hans-Dieter Schneider begrüßte die Teilnehmer und bedankte sich für die rege Teilnahme. Die Freiwilligen wurden in Gruppen eingeteilt und mit der notwendigen Ausrüstung ausgestattet, danach verteilten sie sich im Ort. Sie sammelten den Müll, der achtlos weggeworfen oder gezielt in der Landschaft entsorgt wurde. Die Bilder zeigen die Menge Müll, die in der Waldstraße achtlos am Hallenbad und Sportpark weggeworfen wurde. 

Zur Stärkung gab es für die fleißigen Helfer und Helferinnen ein Lunchpaket ausgehändigt. Vielen Dank an allen Helfern und Helferinnen.

Von Getränkeflaschen bis Zigarettenkippen

Am Wochenende sind mehrere Dutzend Freiwillige in Dannstadt-Schauernheim und Mutterstadt ausgeschwärmt, um Streumüll einzusammeln. Während an einigen Stellen offenbar immer mehr Abfall illegal entsorgt wird, gibt es in anderen Bereichen aber auch Silberstreifen am Horizont.

Rheinpfalzbericht vom 22.03.2022 Von Andrea Clemensund Eva Heyder

 
Rhein-Pfalz-Kreis. Zum dritten Mal in Folge hat die Ortsgemeinde Dannstadt-Schauernheim die Bürger zum Müllsammeln in der Gemarkung aufgerufen. Wie schon im Vorjahr beeinflusste die Corona-Pandemie die Organisation des Dreck-Weg-Tags. Damit sich niemand zu nahe kommt, wurde die Ortsgemeinde wieder in fünf Sammelbezirke – drei in Dannstadt und zwei in Schauernheim – eingeteilt. Die vier Ratsfraktionen und der Kultur- und Heimatkreis koordinierten den Tag, den es erstmals Ende der 1980er-Jahre im Ort gab.

25 Erwachsene und Kinder versammelten sich im Garten des Vorsitzenden des Kultur- und Heimatkreises, Thomas Keck, um ausgestattet mit Greifern, Handschuhen und Mülltüten zwei bis drei Stunden in Kleingruppen auf die „Jagd“ zu gehen. Keck organisierte und koordinierte bereits zum fünften Mal die Aktion im westlichen Teil Schauernheims, entlang von Marlach, Stechgraben und Schlaggraben sowie um das Neubaugebiet. Seine Sammelgruppe bestand hauptsächlich aus seinem Freundes- und Bekanntenkreis. Dazu gehört auch Familie Storfinger, die von Anfang an dabei war und wie andere schon genau ihr Sammelareal entlang der Marlach kennt. „Da weiß man schon, wo man gucken muss, wo sich immer viel Müll findet“, sagte Holger Storfinger.

„Der Weg entlang der renaturierten Marlach ist schön“, beschrieb Rainer Keck, der ebenfalls zum fünften Mal mit dabei war, das Sammelgebiet. „Weniger schön ist es dann entlang der Autobahn.“ Plastiktüten, Ackerfolien, Bonbonpapier, Zigarettenkippen, Taschentücher und etliche Getränkeflaschen liegen hier jedes Jahr. „Wir finden leider auch immer wieder Hundekotbeutel, die einfach an den Wegrand gelegt wurden“, berichtete Rainer Keck. „Man merkt aber jetzt schon den positiven Effekt einer regelmäßigen Müllsammelaktion“, meinte Holger Storfinger. „Als es noch nicht so regelmäßig war, haben wir viel mehr Müll gefunden.“ Aber auch jetzt rechnete er mit sechs vollen Müllsäcken.

Bereits auf dem Weg vom Treffpunkt zur Marlach gab es mit Plastiktüten, einer Styroporplatte und Bonbonpapieren erste Funde. Engagiert waren auch einige Kinder, die sogar in ein stacheliges Gebüsch krabbelten, um Plastik einzusammeln. „Die Kinder wachsen in diese Aktion hinein und mit ihr“, freute sich Holger Storfinger, dessen ältere Tochter sich selbstständig mit einer kleinen Gruppe zum Müllsammeln aufmachte.

Die vollen Müllsäcke wurden von den Gruppen an den Wirtschaftswegen gesammelt. Am Nachmittag holte Keck mit Unterstützung von Storfinger die Säcke ab und fuhr sie zum Bauhof der Verbandsgemeinde. In Dannstadt übernahm Ortsbürgermeisterin Manuela Winkelmann (CDU) mit ihrem Mann diese Aufgabe. Morgens hatte sie die Müllsammler noch begrüßt und ihnen für ihr Engagement für die Umwelt und ein attraktiveres Erscheinungsbild der Gemeinde gedankt. Coronabedingt gab es auch in diesem Jahr zum Abschluss kein gemeinsames Essen. „Dabei geht es nicht um das Essen an sich, sondern um den gemeinschaftsstiftenden und motivierenden Aspekt“, bedauerte Storfinger den Ausfall der Tradition.

Kinder als eifrige Sammler„Eine saubere Gemeinde ist sicherlich der beste erste Eindruck, den man Mitbürgern und Besuchern präsentieren kann“: Mit diesem Aufruf hatte die Gemeinde Mutterstadt zu ihrer Müllsammelaktion eingeladen. 60 Freiwillige putzten daraufhin am Samstag den Ort sowie öffentliche Grünflächen und Zufahrten der Gemarkung. Ein bisschen ungerecht sei es schon, sagte Bürgermeister Hans-Dieter Schneider (SPD) bei der Begrüßung der Müllsammler. „Schuld sind oft die, die den Müll nicht wegmachen, und nicht die Verursacher.“ Damit drückte er das Dilemma aus, dass wegen des Unrats, den Menschen wohl oft gedankenlos in der Landschaft werfen, oft die Falschen in der Kritik stünden.

Tatkräftige Unterstützung beim Frühjahrsputz bekam die Gemeinde von Mitgliedern der Fraktionen, aus Vereinen, Organisationen und von zahlreichen Einzelpersonen. „Damit wenigstens einmal im Jahr alles sauber ist“, begründete Stefanie Rudolf ihre Teilnahme. Ihren Sohn Lukas musste sie nicht zum Mitmachen überreden. Er habe schon als Kind beanstandet, dass überall Müll herumliegt – wie aufs Stichwort hielt der Siebenjährige ihr ein mit der Zange aufgelesenes Taschentuch entgegen. Auch Mikkel (5) war mit Eifer dabei: „Wir haben noch einen zweiten Sack“, verkündete er. Mutter Anja Holzwarth ist es wichtig, bei ihren Kindern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, Müll nicht einfach wegzuwerfen. Und sie sollen erleben, wie lange es dauert, ihn wieder einzusammeln.

Mit sechs Aktiven wartete der MGV 1873 Frohsinn Mutterstadt auf. „Mich ärgert es, wenn die Leute alles achtlos auf die Seite werfen“, sagte Otto Hauck. Er verurteilte die Einstellung: „Ich schmeiß’ das dahin, es gibt schon Leute, die es wegmachen.“ „Wir haben den Zeller, wo man alles abgeben kann“, fand der Kassenwart. Einmal im Jahr investiere er gerne zwei bis drei Stunden, damit das Dorf wieder schön aussehe. Dass es Leute gibt, die gar nichts denken, glaubte Petra Holzwarth. „Es nervt mich total, überall dieser Müll“, regte sie sich zwar auf, ließ dem Ärger aber nicht viel Raum. „Ach komm, heb’s auf“, sage sie sich dann. Herumliegenden Abfall sammelt sie nach eigenen Aussagen auch außerhalb der Aktion auf.

Ein Zeichen der Verständigung wollte Fatma Gunes setzen. Als Vorsitzende des Türkisch-Islamischen Kulturvereines suchte sie den Dialog. „Wir leben hier, sind ein Teil, und da muss man auch etwas tun“, sagte sie. Zusammen mit ihrem Ehemann Muhamed Emin und Tochter Halime-Nur hat sie im Graben hinter dem Rewe Matratzen aufgespürt – vielleicht ein ehemaliger Schlafplatz von Obdachlosen.

Pragmatisch sah die Angelegenheit Veronika Forsthoff. „Man ärgert sich oder man macht es weg“, sagte die ehemalige Lehrerin. Seit zwei Wochen durchkämmt sie mit ihrem Müllsack auf Rädern den Medardusring nach Weggeworfenem, am Samstag half ihr Enkel Paul (5). Zum wiederholten Male Dreck-Entferner war Ullrich Kliemczak. Er säuberte mit Frau und Tochter die Ränder der L524 zwischen dem Kreisel Speyerer Straße und Waldstraße. „Jedes Jahr ist es ein bisschen mehr“, ärgerte er sich über die „Auswürfe“, zu denen auch mit Urin gefüllte Flaschen gehörten.

Nach drei Stunden häufte sich an den Sammelpunkten jede Menge Unrat: etliche gefüllte Müllsäcke, verlorene Kleidungsstücke, Auto- und Fahrradreifen sowie Hausmüll. Die Natur in der Gemarkung strahlte derweil wieder.