Bitteres Pokal-Aus!

DJK-SV Phönix Schifferstadt : FG 08 Mutterstadt  2:1

Pokalabend der B1. Die Nullachter Jungs treffen heute in der 1. Runde des Verbandspokals IKK Südwest auswärts auf den DJK-SV Phönix Schifferstadt, den Ligakonkurrenten aus der Nachbarschaft. Feinstes Derby-Feeling also. Da sich etliche Akteure beider Mannschaften aus früheren, gemeinsamen Jugenden oder der Schulklasse kennen, ist der Spielausgang pikanterweise mehr als nur eine Frage des Weiterkommens. Heute steht auch die Ehre auf dem Spiel.

Leo fehlt verletzungsbedingt. Sonst ist Mutterstadt wieder komplett: Lennard darf ran – seine Rotsperre gilt im Pokal nicht. Max kehrt in die Innenverteidigung zurück. Und Marko darf nach etlichen Wochen Verletzungspause (wir berichteten) von der Bank starten. Anpfiff unter Flutlicht vor fast 100 Zuschauern ist um 19 Uhr.

Erste Halbzeit:

Der Pokal schreibt seine eigenen Gesetze – und das zeigte sich von der ersten Minute an. Schifferstadt begann furios, setzte die Nullachter früh unter Stress und zwang sie zu Fehlern. Schon nach fünf Minuten der erste Schockmoment: Ein schneller Angriff über links, Max klärt resolut – aber aus Sicht des Schiedsrichters offenbar zu resolut. Der Mann in Orange zeigt auf den Punkt. Elfmeter für Phönix Schifferstadt. Der Schütze (11) bleibt eiskalt und trifft zum 1:0. Schifferstadt wirkt insgesamt wacher und ist immer einen Schritt schneller. Im Nullachter Mittelfeld klafft ein großes Loch. Die Offensive ist insgesamt sehr harmlos, wirkungslos, mutlos. Mutterstadt brauchte einige Minuten, um sich zu fangen. Das Mittelfeld fand zunächst keinen Zugriff, der Ball lief zu oft durch die Schifferstadter Reihen. Die Gastgeber wirkten griffiger, lauffreudiger und aggressiver in den Zweikämpfen. Erst nach zehn Minuten ein erstes Lebenszeichen der Nullachter: Max zog aus 30 Metern ab – der Ball rauschte knapp über das Tor. Dann kam Nikola ins Rollen: Immer wieder setzte er sich über rechts durch, flankte gefährlich in den Strafraum. So in der 15. Minute, doch Yohann bringt zu wenig Druck in seinen Schuss und bedient statt dessen den Heim-Goali . Nur wenig später segelte eine ähnliche Hereingabe durch den Fünfer – gleich zwei Mutterstädter kamen zu spät. Mutterstadt hatte nun Chancen, aber noch keine Durchschlagskraft.

Was auffiel: Die sonst so lautstarke Nullachter-Mannschaft war still. Kaum Anfeuerung, kaum Kommunikation auf dem Platz. Ganz anders Schifferstadt – laut, gallig, aggressiv. Und von den Zuschauerplätzen flogen die üblichen verbalen Spitzen und Verwünschungen, wie man sie aus den Phönix-Derbys kennt. Trainer und Bank reagierten: Yousef kam in Minute 20 für Yohann. In der Folge erste Balleroberungen im Mittelfeld. Aber insgesamt immer noch zu behäbig gegen die wieselflinken Schifferstädter. Eymen rückte etwas später für Dario ins Zentrum, Marko ersetzte Deniz auf der linken Seite. Die Rochaden taten dem Spiel gut – Mutterstadt gewann im Mittelfeld etwas an Kontrolle, spielte nun direkter. In den letzten Minuten vor der Pause hatte Marko über links zwei gute Aktionen, doch der finale Pass fehlte. So ging es nach 40 umkämpften Minuten mit einem 1:0 für Schifferstadt in die Kabinen.

Zweite Halbzeit:

Nach der Pause trat Mutterstadt deutlich entschlossener auf. Sofort setzte Marko über die linke Außenbahn Akzente und holte zwei schnelle Ecken heraus. Zwar wurden beide schlecht ausgespielt, doch das Signal war klar: Die Nullachter wollten das Spiel drehen. Tempogegenstoß durch Phönix, Jakob tritt neben den Ball, Abwehr und Torwart werden überlaufen. Doch Eren retten auf der Linie – Durchatmen. In der 5. Minute dann ein Schreck: Lennard wurde auf Höhe der Mittellinie rüde von den Beinen geholt – ein klarer Check, aber der Schiri ließ weiterspielen. Die Stimmung auf dem Feld wurde zunehmend gereizt, auch die Mutterstädter Bank mischte sich nun lautstark ein, nachdem es zu mehreren Unsportlichkeiten zu Lasten der Heimmannschaft gekommen sein soll. Aus Gästesicht strapazierte der Schiedsrichter die synonyme Berufsbezeichnung des „Unparteiischen“. Das Derby bekam die typische, hitzige Pokalatmosphäre. Mutterstadt blieb am Drücker. Marko vergab nach zehn Minuten freistehend, kurz darauf scheiterte Eymen. Amir brachte mit hohem Einsatz Unruhe in die gegnerische Abwehr, leistete sich aber auch ein Offensivfoul in aussichtsreicher Position, und bringt sich um den Torabschluss. Nach einer Viertelstunde waren die Spielanteile klar auf Mutterstädter Seite, während Schifferstadt zunehmend auf Zeit spielte und rustikal verteidigte. Gabriel musste in der 57. Minute bei einem Kopfball aus kurzer Distanz eingreifen – er reagierte blitzschnell und hält den Ball. Danach schaltete sich Tim in die Offensive ein, um zusätzlichen Druck zu machen. Mutterstadt hat in dieser Phase mehrere gute Chancen. Unter anderem durch Nikola. In der 65. Minute verfehlt der den Kasten nur um Haaresbreite. Doch die Belohnung folgte in der 67. Minute: Nach mehreren abgewehrten Bällen kam Eymen vor dem Strafraum an den Ball, fackelte nicht lange und zimmerte ihn aus circa 20 Metern flach ins linke Eck – 1:1! Der Jubel war riesig, die Bank explodierte – jetzt war alles wieder offen.

Und Mutterstadt blieb dran: Nur drei Minuten später hatte Nikola abermals die riesige Chance zur Führung. Nach feinem Pass von Yousef tauchte er frei vor dem Tor auf, doch der Ball rutschte ihm über den Spann – Zentimeter vorbei. Ein Raunen ging durch die Fanplätze, kurz war es mucksmäuschenstill. Die letzten Minuten waren ein reines Nerven- und Zweikampfspiel. Fouls, Unterbrechungen, Provokationen – das Flutlicht-Derby kochte förmlich über. In der offiziell letzten Minute bekam Mutterstadt noch einen Freistoß aus halbrechter Position, doch der Schuss blieb in der Mauer hängen. Dann die bittere Schlussszene: Auf der Gegenseite setzte sich in der Nachspielzeit ein Schifferstadter (11) über links durch. Unsere Abwehr lies ein Bein für eine Millisekunde zu lang stehen und schenkte dem Angreifer (s)ein Foul. Erneut Elfmeter. Der Gefoulte trat selbst und ließ Gabriel keine Chance und traf zum 2:1. Ein Pokalabend, der für Mutterstadt so hoffnungsvoll begonnen hatte, endete mit gebrochenen Herzen. Phönix im Glück. Versöhnliche Note: Die Spieler klatschen sich fair am Ende des Spiels ab. Gratulation an die Schifferstadter. Schade für Mutterstadt, dass ausgerechnet in ihrer stärkeren 2. Halbzeit das Spiel so unglücklich verloren ging.

Fazit:

Was für ein bitteres Ende für die Nullachter! Nach sehr schwacher erster Halbzeit und einer leidenschaftlichen Aufholjagd in Hälfte zwei verliert Mutterstadt unglücklich mit 1:2 beim DJK-SV Phönix Schifferstadt. Zwei Elfmeter, ein motivierter Gegner und mehrere Portionen Pech verhinderten den Einzug in die nächste Runde.
Das ist Fußball, das ist Pokal – Nur die Nullachter!

Nächstes Begegnung (nach den Herbstferien): Samstag 01.11. – 16:00 Uhr Heimspiel gegen TSG 1849 Deidesheim.

Text: Braun

Bild: FG 08 Mutterstadt

Präsentiert von der Zahnarztpraxis Daniel Pfundstein