Ludwigshafener SC II : FG 08 Mutterstadt 1:2
B1 belohnt sich beim LSC Ludwigshafen mit 2:1
Die B1 war zu Gast beim Nachbarn LSC II. Die Hochfelder, wie sie historisch genannt wurden, gehören zum Inventar der Landesliga und belegten die letzten Jahre stets vordere Tabellenplätze. Auch in der laufenden Saison sind sie mit aktuell 9 Punkten besser aus den Startlöchern gekommen, als die Nullachter (4 Punkte). Die Jungs sind zwar eingespielt, aber zuletzt eher an sich selbst, als an den Gegnern gescheitert. Daher besteht Hoffnung, dass der Knote platzt.
Anstoß war vor 50 Zuschauern bei sehr sommerlichen Temperaturen um 16:00Uhr.
Erste Halbzeit:
Von Beginn an zeigte der LSC II, warum er zu den Spitzenteams der Liga gehört. Direkt in der ersten Minute rollte ein Angriff nach dem anderen auf den Mutterstädter Strafraum zu. Mit frühem Pressing versuchten die Gastgeber, die Nullachter in die eigene Hälfte zu drängen. Ein erstes Raunen ging nach etwa 5 Minuten über den Platz, als Ludwigshafen nach einem Distanzschuss vermeintlich in Führung ging – doch der Schiedsrichter hatte ein Offensivfoul erkannt und das Tor annulliert. Durchatmen bei den Gästen, die nun wussten, was sie erwartete: ein Spiel am Limit.
Doch auch Mutterstadt versteckte sich nicht. Im Gegenteil: In der 6. Minute hatte Amir die riesige Chance zur Führung, als er nach einem schnellen Umschaltmoment frei vor dem Tor auftauchte, aber am starken Keeper scheiterte. Es entwickelte sich ein wilder Schlagabtausch. Ludwigshafen kombinierte gefällig, Mutterstadt hielt mit Kampf und Entschlossenheit dagegen. Immer wieder lauerten die Nullachter auf Konter – und einer davon brachte beinahe die Führung, als Amir einen Volley nur knapp über die Latte setzte.
In dieser Phase zeigte sich, dass die Mannschaft aus den letzten Wochen gelernt hatte: keine Hektik, sondern Ruhe bewahren und auf die eigene Stärke vertrauen. In der 30. Minute dann der emotionale Höhepunkt der ersten Halbzeit: Leo, an diesem Tag mit viel Offensivdrang, chippte den Ball perfekt auf Luca, der vor der Strafraumgrenze lauerte. Der nahm aus 18 Metern Maß und jagte den Ball unhaltbar ins Netz – 0:1 für Mutterstadt! Der Jubel der Spieler, Betreuer und mitgereisten Fans war ohrenbetäubend. Endlich hatten sich die Nullachter für ihren Aufwand belohnt.
Die letzten Minuten der ersten Halbzeit waren geprägt von Kampf, langen Bällen und vielen Zweikämpfen. Ludwigshafen drückte, doch Mutterstadt hielt stand. Vor allem Volkan ackerte unermüdlich auf der linken Seite, bis er kurz vor der Pause ausgewechselt werden musste. In der 40. Minute schießt Eren nochmal von links in die Box. Der LSC-Torwart klärt sehenswert zur Ecke. Die bringt nochmal Gefahr zu Gunsten Mutterstadts, aber kein Tor. Mit einem lauten Aufschrei des Kollektivs ging es kurz darauf in die Kabine: Führung gehalten, große Moral gezeigt. 0:1, ein Halbzeitstand, der Mut machte.
Zweite Halbzeit
Nach dem Seitenwechsel änderten sich die Vorzeichen. Mutterstadt musste nun gegen die tiefstehende Sonne spielen, während Ludwigshafen sofort wieder Druck aufbaute. Kaum fünf Minuten waren gespielt, da nutzte der LSC II eine kollektive Unordnung im Strafraum gnadenlos aus. Obwohl fast die gesamte Mutterstädter Mannschaft im eigenen Strafraum präsent war, schob der LSC-Angreifer ein – 1:1. Ein Rückschlag, der die Moral hätte brechen können. Doch nicht an diesem Tag!
Angetrieben von der Bank und den mitgereisten Anhängern schüttelten sich die Nullachter kurz und antworteten mit purer Leidenschaft. Jeder Ballgewinn, jedes Tackling wurde gefeiert. Nikola brachte Schwung in der Offensive, Eymen stabilisierte das Mittelfeld, und Lennard und Volkan wirbelten unermüdlich auf den Flügeln. In der 62. Minute dann die erneute Belohnung: Lennard setzte sich stark nach rechts durch und macht damit das Spiel breit, legte den Ball quer auf den mitgelaufenen Nikola – und der jagte die Kugel an Verteidigern und Keeper vorbei ins linke Eck. 1:2!
In der 65. Minute folgt sogar noch eine weitere Großchance für Mutterstadt. Nikola leitet einen Konter über Links ein und zieht ab. Der LSC-Torwart kann nur abprallen lassen. Lennard ist zwar zur Stelle aber kann nicht einschieben und wird von den zurück geeilten Verteidigern abgedrängt.
Das hohe Tempo und Laufpensum bei sehr hohen Temperaturen forderten allmählich Tribut. Die letzten 15 Minuten wurden zu einem wahren Abwehrkampf. Ludwigshafen warf alles nach vorne, angepeitscht von den eigenen Fans. Angriffswelle um Angriffswelle rollte auf den Strafraum der Nullachter. Doch dort stand eine Mannschaft, die an diesem Tag über sich hinauswuchs: Gabriel verlängerte Flanken in höchster Not, Jakob, Max und Tim räumten kompromisslos ab, und Torhüter sowie Feldspieler warfen sich in jeden Schuss. Leo, verteidigt im Rückwärtsgang mit zahlreichen Sprints und blockt zwei tiefe Flügelläufe des LSC. Jede gelungene Grätsche wurde gefeiert wie ein Treffer. Selbst kleine Befreiungsschläge sorgten für Jubel, als hätte man soeben das entscheidende Tor erzielt.
Die Nachspielzeit fühlte sich endlos an. Fouls, Standards, Powerplay des LSC – doch Mutterstadt hielt. Mit purer Willenskraft, lauten Anfeuerungsrufen und einem Zusammenhalt, der seinesgleichen sucht. Und dann endlich: der erlösende Schlusspfiff. Mutterstadt siegt 1:2.
Fazit:
Mutterstadt gewinnt ein hochintensives, emotionales und kampfbetontes Auswärtsspiel beim LSC II mit 2:1. Es war ein Sieg des Willens, des Zusammenhalts und der Leidenschaft gegen einen starken, wenn nicht sogar stärkeren Gegner. Zwei wunderschön herausgespielte Tore, eine mannschaftliche Geschlossenheit in der Defensive und der unbedingte Glaube an den Erfolg machten den Unterschied.
Dieser Auswärtssieg bedeutet weit mehr als nur drei Punkte: Er zeigt, dass die Nullachter zurück sind, dass sie sich nach schwierigen Wochen nicht aufgegeben haben, sondern stärker denn je aufgetreten sind. Mit dieser Einstellung und dieser Moral ist mit Mutterstadt in dieser Saison ganz sicher zu rechnen – Nur die Nullachter!
Nächste Begegnung: Samstag, 27.09. um 13:30 Uhr, Heimspiel gegen Tabellenführer VfR Frankenthal.
Text: D.Braun
Bild: FG 08 Mutterstadt
Präsentiert von der Zahnarztpraxis Daniel Pfundstein