FG 08 Mutterstadt : SV Viktoria Herxheim 0:5
Der Zweitplatzierte Aufstiegsaspirant SV Viktoria Herxheim gastierte bei der FG 08 Mutterstadt, die sich mitten im Abstiegskampf befindet. Im Hinspiel setzte es für Mutterstadt eine derbe 0:10-Klatsche, damals auch begünstigt durch den verletzungsbedingten Ausfall des Stammtorhüters. Trotz dieser Vorgeschichte war die Mannschaft gewillt, sich vor heimischem Publikum besser zu präsentieren. Doch die Aufgabe war nicht einfach: Herxheim stellte nicht nur den besten Angriff, sondern auch die stabilste Defensive der Liga.
Bei frühlingshaftem Wetter und strahlendem Sonnenschein fanden sich rund 70 Zuschauer im Sportpark Mutterstadt ein, um das erste Heimspiel des Jahres zu verfolgen. Anpfiff war um 14:30 Uhr.
Erste Halbzeit: Früh unter Druck – Herxheim nutzt defensive Schwächen
Mutterstadt hatte Anstoß, wurde aber direkt von Herxheim mit aggressivem Pressing unter Druck gesetzt. Die Gastgeber bemühten sich um einen kontrollierten Spielaufbau, doch Unsicherheit und Nervosität waren spürbar. Bereits in den ersten Minuten zeigte Herxheim seine spielerische Klasse. Wenige Stationen reichten, um sich in die gefährlichen Räume zu kombinieren – Mutterstadt wirkte schwerfällig, als hätten die Spieler Blei in den Taschen. In der 4. Minute gab es den ersten gefährlichen Freistoß für Herxheim von der linken Seite. Der Ball segelte knapp über das Tor, ein erstes Warnsignal für die Heimmannschaft. Nur eine Minute später folgte der erste Treffer der Gäste. Mutterstadts Defensive agierte gegen den heranstürmenden Angreifer viel zu zögerlich. Ein einfacher Querpass auf die rechte Seite reichte, und Herxheims Nummer 7 schob mühelos zum 0:1 ein. Die Viktoria blieb am Drücker und demonstrierte ihre körperliche und spielerische Überlegenheit. Mutterstadt bemühte sich, eigene Akzente zu setzen. In der 9. Minute bekamen die Gastgeber einen Freistoß aus halblinker Position zugesprochen. Tim trat an, doch sein Versuch landete ohne Probleme in den Armen des Herxheimer Torwarts. Nach zehn Minuten dann eine schöne Offensivaktion der Nullachter: Pius spielte auf Tim, dieser legte weiter auf Lennard, der von rechts in den Strafraum flankte – aber erneut war der Herxheimer Keeper zur Stelle. Herxheim blieb die dominante Mannschaft. In der 13. Minute hatten sie das 0:2 auf dem Fuß: Der Torwart war bereits geschlagen, doch mit viel Pech vergaben sie den Ausbau der Führung. Mutterstadt hatte Glück, nicht frühzeitig noch weiter ins Hintertreffen zu geraten. In der 25. Minute erarbeitete sich Mutterstadt mehr Spielanteile, ohne jedoch zwingende Chancen herauszuspielen. Herxheim blieb effizient und erhöhte in der 31. Minute auf 0:2. Eine tölpelhafte Abwehraktion endete mit einem Sonntagsschuss, der unhaltbar im Netz landete. Die Partie wurde zunehmend körperbetonter. Hasan musste nach einem harten, aber fairen Zweikampf verletzt vom Platz, wenig später erwischte es auch Leo. Lennard kassierte in der 33. Minute eine Gelbe Karte, nachdem er mehrfach verwarnt worden war. Bis zur Halbzeitpause verlief die Partie ohne größere Höhepunkte. Mutterstadt schaffte es nicht, gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen, während Herxheim das Spiel kontrollierte. So ging es mit einem 0:2 in die Kabine.
Zweite Halbzeit: Mutterstadt stemmt sich gegen die Niederlage – Herxheim bleibt eiskalt
Herxheim startete unverändert kompakt in die zweite Hälfte, machte die Räume dicht und ließ Mutterstadt kaum zur Entfaltung kommen. Die Gastgeber schienen mehr darauf bedacht, den Spielstand zu halten, anstatt mit Risiko auf den Anschlusstreffer zu gehen. Die wenigen Angriffsbemühungen von Mutterstadt waren zu unpräzise und unentschlossen. Nach zehn Minuten gab es die erste Ecke für die Nullachter nach einem Angriff über Pius – doch die Hereingabe war schwach ausgeführt und verpuffte wirkungslos. Im weiteren Verlauf zeigte sich, dass Herxheim nicht nur technisch, sondern auch in den Zweikämpfen konsequenter agierte. Mutterstadt verlor immer wieder unnötig den Ball, weil entweder zu lange gezögert oder das direkte Abspiel verpasst wurde. Nach 18 Minuten der zweiten Halbzeit folgte dann der nächste folgenschwere Fehler: Ein haarsträubender Fehlpass in der eigenen Box landete direkt bei einem Herxheimer Spieler, der sich bedankte und mühelos zum 0:3 einschob. Damit war die Moral der Heimmannschaft endgültig gebrochen. Mutterstadt verfiel in alte Muster: Lange, unkontrollierte Bälle nach vorne, Einzelaktionen ohne Durchschlagskraft – das strukturierte Stellungsspiel wurde nahezu aufgegeben.
Herxheim hingegen blieb robust und körperlich präsent. Immer mehr Mutterstadter Spieler humpelten oder mussten ausgewechselt werden. Wer den Ball zu lange hielt, musste mit harten Checks rechnen. Trotz der körperbetonten Spielweise blieb Herxheim stets fair. Fünf Minuten vor dem Ende kam es noch zu einem unschönen Zusammenstoß zwischen Lennard und Herxheims Nummer 8. Beide Spieler rutschten auf dem Platz aus und krachten ineinander. Lennard konnte nicht weiterspielen und musste verletzt ausgewechselt werden. Kurz drauf hinkt auch Tim vom Platz. Mutterstadt agierte in der Schlussphase zunehmend kopflos. Das 0:4 fiel 10 Minuten vor Ende nach einem individuellen Fehler von Philipp, der in der Innenverteidigung eigentlich als sichere Bank gilt. Der Herxheimer Stürmer ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und vollstreckte humorlos. Den Schlusspunkt setzte ein weiteres Geschenk der Gastgeber: Ein schlampiger Pass an der eigenen Strafraumgrenze landete direkt beim Gegner, der sich nicht zweimal bitten ließ und zum 0:5-Endstand traf. Wenig später pfeift der Unparteiische, der eine gute Partie ablieferte, ab.
Gratulation an den SV Viktoria Herxheim, der sich mit dem heutigen Sieg an die Spitze der Verbandsliga-Tabelle vorgeschoben hat. Die mitgereisten Fans erwiesen sich als faire Gäste.
Fazit: Verdiente Niederlage gegen mächtigen Gegner. Mutterstadt musste erneut die spielerische und körperliche Überlegenheit Herxheims anerkennen. Zwar konnte man sich im Vergleich zur 0:10-Niederlage im Hinspiel etwas stabilisieren, doch die Gäste nutzten Fehler eiskalt aus und ließen der Heimmannschaft keine echte Chance. Die zahlreichen verletzungsbedingten Wechsel erschwerten die Aufgabe zusätzlich. Trotz kämpferischer Ansätze reichte es nicht, um dem Aufstiegskandidaten ernsthaft Paroli zu bieten.
Jetzt heißt es: Wunden lecken, Kraft tanken, aus den Fehlern lernen und nächste Woche wieder mit frischem Mut angreifen. Denn die Saison ist noch nicht vorbei – nur die Nullachter!
Nächste Begegnung: Samstag, 15.03. zu Gast beim 1. FC Kaiserslautern II. Spielbeginn ist 13:00 Uhr.
Text: Dirk Braun
Bilder: FG 08 Mutterstadt
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